Eltern haben das Recht, nicht einverstanden zu sein und trotzdem können sie sich zum Wohle ihres Kindes mit Mitarbeitern darüber austauschen, was sie sich für ihr Kind wünschen, welche Bedürfnisse es hat, welche Vorlieben und Abneigungen, welche Besonderheiten und wie sie sich die Versorgung wünschen.
Ziel ist, dass wir mit Eltern eine Erziehungspartnerschaft erarbeiten, d.h., dass die Beteiligung der Eltern an Entscheidungen und an praktischem Handeln (Einkäufe, Arztbesuche, Elternsprechtage, Übernahme von Teilaufgaben der Erziehung etc.) – sofern gewünscht – umgesetzt wird. Eltern und Mitarbeiter überlegen und handeln „Hand in Hand“ im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten und auch der individuellen Belastungsgrenzen.
Gemeinsame Erziehungs- und Förderplanungen – auch mit Beteiligung des Kindes- und regelmäßige Reflexionen (wo stehen wir gerade auf dem Weg zum Ziel?) erleichtern das „Ziehen an einem Strang“. Ziel ist es, die Ressourcen und Selbstheilungskräfte der Familien und ihres sozialen Netzwerks zu (re)aktivieren und Familien ihren Stolz über erreichte positive Veränderungen wieder spüren zu lassen.Das Arbeiten in Gruppen mit anderen Eltern, die mit den selben oder ähnlichen Themen beschäftigt sind, hilft sowohl, sich nicht allein mit seinen Problemen zu fühlen, als auch, Ideen anderer Betroffener aufzugreifen oder auch eigene für andere zur Verfügung zur stellen. Die Kompetenzen im inhaltlich fachlichen Bereich werden erweitert und führen zu mehr Selbstbewusstsein und mehr Handlungsstrategien.
Kooperation mit Eltern im ambulanten Bereich
Auch hier ist zunächst die Versicherung darüber, was unser gemeinsames Arbeitsthema ist, wichtig. Unser Interesse, wer eigentlich wünscht, dass sich in welchem Bereich Veränderungen einstellen und die Sichtweise der Eltern dazu, bestimmen die Kennenlernphase. Wir verstehen uns als Gäste im Zuhause unserer Gastgeber, wenn wir aufsuchend arbeiten und laden gleichzeitig ein, in unseren Räumen zu entspannen, auf andere Eltern zu treffen, in Gruppen themenorientiert zu arbeiten oder es sich einfach mal gut gehen zu lassen.