Die Erkenntnisse der Bindungsforschung und auch die Handlungskonzepte der Traumapädagogik gelten für jedweden zwischenmenschlichen Kontakt, erst recht für Arbeitsbeziehungen, die durch belastende Themen geprägt sind. Wir gehen mit Eltern zwar nicht pädagogisch um, aber die „Annahme des Guten Grundes“, „Transparenz“, „Beteiligung“, „Erhöhung des Selbstwirksamkeitserleben“ und nicht zuletzt „Spaß und Freude“ sind Bestandteile dessen, was Menschen den Umgang miteinander als hilfreich, schön und wertvoll erleben lassen.
In guter Atmosphäre und im Vertrauen darauf, dass es jemand gut meint, sind Menschen besser in der Lage, angelernte Strategien der Vermeidung abzulegen und sich auf Neues einzulassen. Auch derjenige, der unterstützt und begleitet , ist entspannter und offener dafür, Beobachtetes und Erlebtes anders, ggf. neu einzuordnen und zu bewerten.
Wir verabschieden uns von dem Begriff der „professionellen Distanz“ und üben uns in „Nähe, die vieles möglich macht“. Die Idee des gewaltlosen Widerstands in der Erziehung (Haim Omer, Arist von Schlippe) gefällt und überzeugt uns.
Auch Eltern wollen nicht ständig Vorhaltungen, Kritik, Maßregelung, Zuwendung nur für Leistung, etc. Die Situation, in der sie sich befinden, ist in der Regel so belastend, dass sie wirkliche Partner an ihrer Seite brauchen, die wohlwollend, klar, transparent und rückmeldend sind. Eltern sollen sich darauf verlassen können, dass nichts hinter ihrem Rücken passiert, dass Dinge, die als bedenklich wahrgenommen werden, angesprochen werden, dass geäußerte Anerkennung ebenso ernst gemeint ist, wie Hinweise auf Dinge, die kritisch erscheinen.